Gastroenterologie
Begriffe und Untersuchungen einfach erklärt.
(Im Text wird jeweils der Einfachheit halber das „männliche Geschlecht“ verwendet (z.B. Patient). Gemeint sind aber auch Patientinnen)
Die Computertomographie oder kurz CT ist eine spezielle Röntgenuntersuchung, bei der der Körper in Scheiben dargestellt wird. Damit können alle Bestandteile des Körpers (Knochen, Blut, Weichteilgewebe, Luft und Flüssigkeiten) mit großer Genauigkeit dargestellt werden. Mit dem CT können z.B. Tumoren, Entzündungen und Verletzungen nach Unfällen im Bereich von Kopf, Thorax, Bauchraum und den Extremitäten (Arme und Beine) diagnostiziert werden.
Die moderne Hochleistungscomputertomographie verringert die Untersuchungszeit und die verwendete Strahlendosis. Eine Untersuchung dauert ca. 10 bis 20 Minuten. Die Vorbereitungen für eine CT-Untersuchung sind minimal. Bei den meisten CT-Untersuchungen wird Kontrastmittel in die Venen injiziert, um Organe und Blutgefäße besser beurteilen zu können.
Da das Kontrastmittel über die Nieren ausgeschieden wird, sollte vor der Untersuchung die Nierenfunktion kontrolliert und möglichst normal sein. Auch eine Schilddrüsenüberfunktion und eine Kontrastmittel-Unverträglichkeit müssen vor der Untersuchung ausgeschlossen werden. Bei Untersuchungen des Bauchraumes müssen i.d.R. Darm und Magen durch Trinken von Kontrastmittel und seltener auch durch einen Einlauf speziell hervorgehoben werden. Unter einer CT können auch gewisse Eingriffe kontrolliert resp. gesteuert werden wie z.B. die Punktion von Tumoren oder Abszessen oder auch gezielte therapeutische Medikamentengaben.
Die Untersuchung wird mit einem Enteroskop durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen mit einer Videokamera ausgerüsteten Schlauch wie bei der Magen- und Dickdarmspiegelung, wobei dieser Schlauch allerdings deutlich länger ist. Da die Untersuchung schmerzhaft ist und viel Zeit in Anspruch nimmt, ist eine Betäubung notwendig. Dünndarmerkrankungen sind selten, weshalb diese Untersuchung auch nur in ausgewählten Fällen zur Anwendung kommt.
In den Zwölffingerdarm münden die Gallen- und Bauchspeicheldrüsengänge über die sog. Papille. Mittels einer über die Papille eingeführten, speziellen Sonde können diese Gänge dann dargestellt werden, indem flüssiges Kontrastmittel eingespritzt wird. Dies erlaubt, die Gallenwege und/oder die Bauchspeicheldrüsenwege bezüglich Krankheiten wie Entzündungen, Tumoren, Steine zu beurteilen. In der gleichen Sitzung können aber auch unmittelbar therapeutische Eingriffe vorgenommen werden: Entfernung von Gallensteinen in den Gallenwegen, Behebung von Abflusshindernissen, z.B. durch Tumoren, mittels Einlage von Plastikröhrchen (sog. „stents").
Das ERCP erfordert vom Untersucher viel Erfahrung auf diesem Gebiet. Er sollte diese Untersuchung regelmässig durchführen können, um in Übung zu bleiben. Deshalb werden ERCPs häufig an grossen Zentren gemacht. Komplikationen treten in etwa in 5% der Fälle auf, wobei schwerwiegende Komplikationen selten sind. Mögliche Komplikationen sind Perforationen (Darmdurchbrüche), Blutungen und Bauchspeicheldrüsenentzündungen (sog. Pankreatitis).
Beim Fibroscan handelt es sich um eine nicht-invasive und schmerzlose Untersuchung der Leberelastizität. Damit kann der Fibrosegrad (Vernarbungsgrad) der Leber recht gut abgeschätzt werden. Diese Untersuchung kann in vielen Fällen von Lebererkrankungen die „invasive“ Leberbiopsie ersetzen.
Es handelt sich aber um eine Untersuchung, die noch nicht genügend etabliert ist, und mit der noch mehr Erfahrung gesammelt werden muss. Ziel wäre es, mit dieser Untersuchung in Zukunft auf die Durchführung einer Leberbiopsie verzichten zu können. Dem ist aktuell noch nicht so. Der Fibroscan kann aber bei initialer Leberbiopsie als Verlaufsuntersuchung zur Evaluation des Fortschreitens einer Leberfibrose in Richtung Leberzirrhose verwendet werden. Dicke Leute sind für diese Untersuchung ungeeignet.
Die Gastroenterologie ist ein Unterfach der Inneren Medizin und befasst sich mit den Krankheiten des Magens, des Dünn- und Dickdarmes sowie der Bauchspeicheldrüse. Es gibt eine Vielzahl von Krankheiten, die unser Verdauungssystem befallen können. Im Vordergrund stehen das Reizdarm-Syndrom (Colon irritabile), akute infektöse Erkrankungen, das Magen- und das Zwölffingerdarmgeschwür (Ulkus), die gastrooesophagelae Refluxerkrankung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Zöliakie, Laktose-/Fruktose-/Histamin-Intoleranz u.a.m.), aber auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie der M. Crohn oder die Colitis ulcerosa und schliesslich Tumoren wie in erster Linie der Darmkrebs, der Speiseröhrenkrebs, der Magenkrebs oder der Bauchspeicheldrüsenkrebs. Eine sehr wichtige Hauptuntersuchung der Gastroenterologie stellt die Vorsorgekoloskopie zur Verhinderung eines Dickdarmkrebses dar.
Hierbei handelt es sich um eine Magenspiegelung, wobei nicht nur der Magen, sondern auch die Speiseröhre und der Zwölffingerdarm (erste ca. 40cm des Dünndarms) beurteilt werden können. Meist gelingt es auch, in den mittleren Dünndarm, das Jejunum, hineinzusehen.
Um die Untersuchung durchführen zu können, muss der Patient 6 Stunden vorher nüchtern sein. Bei vollem Magen besteht die Gefahr der Aspiration. Die Untersuchung wird am schlafenden Patienten durchgeführt. Es wird dann ein mit einer Videooptik versehener Schlauch (Endoskop) durch den Mund in die Speiseröhre, dann in den Magen und schliesslich in den Zwölffingerdarm eingeführt. Je nach Befund kann es sein, dass Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden müssen. Die Untersuchung sowie auch die Entnahme von Gewebeproben ist schmerzlos. . Komplikationen sind extrem selten. Es kann zu einer Blutung oder einer Verletzung (z.B. Perforation) kommen. Sehr selten kann dies eine Operation zur Folge haben. Der Patient darf nach der Untersuchung nicht Auto fahren
Wie bei der Koloskopie können auch anlässlich der Gastroskopie Eingriffe durchgeführt werden. Es handelt sich dabei z.B. um Blutstillungen, Behandlung von Speiseröhren- oder Magenkrampfadern mittels Gummibandligaturen, die meist im Zusammenhang mit schweren Leberkrankheiten (Leberzirrhose) auftreten, Aufdehnung von Verengungen in der Speiseröhre, Einlage von Platzhaltern (Stents) bei nicht mehr operierbaren Tumoren, Einlage von Ernährungssonden (Magensonden, Jejunalsonden, PEG-Sonden).
Die Hepatologie ist ein Unterfach der Inneren Medizin und befasst sich mit den Krankheiten der Leber. Da die Leber unser wichtigstes Stoffwechselorgan darstellt und wir ohne Leber nicht leben können, ist die Aklärungen und rechtzeitige Behandlung von Lebererkrankungen von enormer Wichtigkeit. Die meisten Lebererkankungen laufen unbemerkt ab und können unbehandelt zur Leberzirrhose führen, die gefährliche Komplikationen wie zum Beispiel die Entwicklung eines Leberzellkrebses nach sich zieht, aber auch zum Tode führen kann.
Sehr häufig werden Leberkrankheiten lange Zeit verkannt. Deshalb sollten Leberkrankheiten, die meistens aufgrund erhöhter Leberwerte im Blut erkannt werden, fachärztlich abgeklärt, gegebenenfalls therapiert und regelmässig kontrolliert werden.
Die häufigsten Lebererkrankungen sind die alkoholische und die sog. nicht-alkoholische Fettlebererkrankung sowie die viralen Lebererkrankungen bedingt durch die Hepatitisviren B und C. Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Leberkrankungen, die allerdings seltener auftreten.
Die Innere Medizin befasst sich ganz allgemein mit den Erkrankungen aller innerer Organe (z.B. Herz, Lungen, Nieren, Magen-Darm-Trakt, Gehirn etc.). Die Spezialärzte für Innere Medizin werden „Internisten“ genannt. Fundierte Kenntnisse über Krankheiten aller inneren Organe, deren Symptome und Therapiemöglichkeiten erlauben es auch dem „Organspezialisten“ den Patienten ganzheitlich zu beurteilen und auch fachübergreifende Diagnosen zu stellen.
Die Kapselendoskopie (KE) ist eine bildgebende Untersuchung, die zur Darstellung des Dünndarmes verwendet werden kann. Letzterer ist mit den herkömmlichen Methoden nur ungenügend untersuchbar: mit der Magenspiegelung (Oesogastroduodenoskopie) können gerade die obersten 30 bis 60cm und mit der Dickdarmspiegelung (Koloskopie) die untersten 10 bis 40cm des Dünndarmes sichbar gemacht werden. Dazwischen liegen weitere 200 bis 300cm Dünndarm, die verborgen bleiben. Dieser Anteil kann z.B. mit der sog. „Push-Enteroskopie" zu einem grossen Teil eingesehen werden, ist aber sehr zeitaufwendig und benötigt eine vollständige Betäubung, i.d.R. im Beisein eines Anästhesisten.
Die KE erlaubt, den ganzen Dünndarm schmerzlos und mit vertretbarem zeitlichem Aufwand zu untersuchen. Hierzu muss der zu Untersuchende eine Kapsel mit einem ungefähren Durchmesser von 2,5 x 1cm, die mit einer Kamera ausgestattet ist und pro Sekunde 2 Bilder schiessen kann, herunterschlucken. Die Kapsel wird dann durch die gewöhliche Darmtätigkeit durch den gesamten Dünndarm befördert. Die geschossenen Bilder werden mittels Radiofrequenz an eine Aufnahmegerät übermittelt, das der Patient mittels eines Gürtels um die Taille trägt. Die Kamera ist während ca. 8 Stunden aktiv und schiesst dabei ca. 50'000 Bilder, die über eine spezielle Software später ausgewertet werden können. Diese 8 Stunden Untersuchungsdauer reichen i.d.R. aus, den gesamten Dünndarm einzusehen.
Die Untersuchung wird nicht sehr häufig angewandt, da schwerwiegende Krankheiten des Dünndarmes selten sind. Eine gute Indikation zur Untersuchung ist die Abklärung von unklarem Blutverlust über den Darm oder die unklare Eisenmangelanämie mit unauffälligen vorausgehenden Untersuchungen des oberen und unteren Magen-/Darmtraktes mittels Magen- und Dickdarmspiegelung. Diese Untersuchung sollte nicht durchgeführt werden, wenn der Verdacht auf eine Verengung im Dünndarm besteht, da darin die Kapsel stecken bleiben könnte und der Patient in der Folge deswegen operiert werden müsste.
Mit der Kolon-Transitmessung möchte man bei Patienten, die an einer schweren Verstopfung leiden, erfahren, ob der Stuhltransport im Darm normal oder verzögert ist. Diese Untersuchung wird somit zur Abklärung einer chronischen Verstopfung (Obstipation) eingesetzt.
Der Patient muss während 6 Tagen jeweils jeden Morgen eine kleine Kapsel mit verschieden geformten, röntgendichten Markern schlucken. Am 7. Tag werden dann die Maker im Darm mittels einer gewöhnlichen Röntgenaufnahme des Bauches sichtbar gemacht. Je nach Anzahl der noch vorhandenen Marker kann dann die Kolon-Passagezeit berechnet werden. Die Untersuchung ist schmerzlos, die Strahlenbelastung ist minimal. Gefahren gibt es eigentlich keine.
Bei der Koloskopie handelt es sich um eine Dickdarmspiegelung. Es wird ein beweglicher, mit einer Videooptik versehener Schlauch (Endoskop) über den After in den vorher gut abgeführten, d.h. leeren Dickdarm eingeführt und bis zur Mündung des Dünndarmes vorgeschoben. Die Dickdarmschleimhaut kann dabei über einen Monitor wunderschön dargestellt und eingesehen werden. Bei Bedarf können kleine Gewebeproben (Biopsien) zur mikroskopischen Untersuchung entnommen werden. Es ist auch möglich, die letzten 10 bis 30cm des Dünndarms (Ileum) zu beurteilen. Eine Koloskopie dauert i.d.R. 20 bis 30 Minuten.
Die Untersuchung wird am schlafenden Patienten durchgeführt, was bedingt, dass er danach nicht Auto fahren darf.
Je nach Befund können bei der Dickdarmspiegelung auch Eingriffe durchgeführt werden: Abtragung von Schleimhautgeschwülsten (Polypen), Verödung von Gefässmissbildungen auf der Schleimhaut, Unterspritzung resp. Stillung von Blutungen, Aufdehnung von Verengungen (Stenosen) des Dick- und untersten Anteils des Dünndarms, Einlage von Entlastungsschläuchen bei Darmverschlüssen.
Die Koloskopie und die Entnahme von Gewebeproben sind risikoarm. Die schlimmsten Komplikationen sind Blutungen und Perforationen (Durchstossungen) des Darms. Blutungen können praktisch immer endoskopisch gestillt werden, während Perforationen hingegen manchmal einer notfallmässigen Operation bedürfen. Das Risiko ist aber wie bereits erwähnt extrem tief. Bei der Entfernung von Geschwülsten (Polypen) ist die Gefahr einer Komplikation etwas grösser, aber immer noch sehr klein.
Vorraussetzung zur Durchführung einer Koloskopie ist die vorgängige vollständige Abführung des Darmes, i.d.R. durch Trinken von 3 Litern eines Abführmittels (es gibt hier verschiedene Möglichkeiten) am Vorabend der Untersuchung. Die Abführung muss seriös durchgeführt werden, denn nur ein sauberer, d.h. stuhlfreier Darm ermöglicht eine gute Beurteilung.
Wir insufflieren bei der Koloskopie nicht mehr Luft, sondern CO2, welches ca. 150 mal schneller aus dem Darm resorbiert wird. Dadurch gibt es kaum mehr Schmerzen aufgrund von Blähungen während oder nach der Untersuchung.
Mit dem Laktose-Toleranz-Test (LTT) will man testen, ob bei der untersuchten Person eine sog. Laktoseintoleranz besteht. Laktose ist Milchzucker und kann nur durch den Dünndarm abgebaut werden, wenn dessen Schleimhautzellen das Enzym „Laktase" enthalten. Bei etwa 15% unserer Bevölkerung ist die Laktase im Dünndarm nicht oder nur ungenügend vorhanden, so dass der eingenommene Milchzucker nicht abgebaut werden kann. Dies kann dann zu Durchfällen, Blähungen und Bauchschmerzen führen.
Beim LTT macht man sich zu Nutzen, dass der menschliche Organismus keinen Wasserstoff bilden kann, ganz im Gegensatz z.B. zu Bakterien. Besteht also eine Laktoseintoleranz, dann wird die im Dünndarm nicht abgebaute Laktose durch die im unteren Darmtrakt lebenden Bakterien abgebaut unter Bildung von Wasserstoff. Letzterer geht unmittelbar in das Blut über und wird danach über die Lungen abgeatmet. Mittels eines Atemtestes wird die Wasserstoffkonzentration in der Ausatemluft erfasst.
Der LTT läuft somit folgendermassen ab: die zu untersuchende Person muss 50g Milchzucker (Laktose) trinken und danach alle 30 Minuten (maximal bis 3 Stunden) in ein Atemgerät blasen. Dort wird die Wasserstoffkonzentration in der Ausatemluft gemessen. Steigt die Wasserstoffkonzentration über einen bestimmten Wert an, ist eine Laktoseintoleranz bewiesen. Steigt die Wasserstoffkonzentration in der Ausatemluft nicht an, so kann eine Laktoseintoleranz ausgeschlossen werden.
Die Leberbiopsie, also die Entnahme einer Gewebeprobe aus der Leber, ist eine äusserst wichtige Untersuchung zur Beurteilung des Schweregrades und der Prognose einer Lebererkrankung. Für die Leberbiopsie liegt der Patient auf dem Rücken. Die Biopsie wird nach örtlicher Betäubung von rechts her über einen Rippenzwischenraum entnommen. Hierzu muss eine ca. 1.4mm dicke Nadel in die Leber vorgeschoben werden. Dieser Vorgang dauert nur eine Sekunde.
Bei guter Anästhesie ist die Untersuchung schmerzlos. Komplikationen wie Blutungen, Reizung des Bauchfells oder Atembeklemmung sind sehr selten. Diese Beschwerden lösen sich fast immer von selbst. Eine normale Blutgerinnung ist für jede Leberbiopsie Voraussetzung. Zudem darf es im Bauch keine Flüssigkeit haben. Nach der Leberbiopsie muss der Patient 2 Stunden in rechter Seitenlage liegen, um dadurch eine rasche und sichere Blutstillung zu gewährleisten. I.d.R. kann er nach 4 bis 6 Stunden Überwachung wieder nach Hause gehen.
Die Magnetresonanztomographie (MRT), auf Englisch Magnetic Resonance Imiging (MRI), ist ein der Computertomographie (CT) ähnliches Verfahren, das aber ohne Röntgenstrahlen Scheibenbilder des menschlichen Körpers erzeugt. Somit gibt es hier keine Röntgenstrahlen-Belastung. Die Untersuchung ist ungefährlich.
Anstelle von Röntgenstrahlen werden Magnetfelder zur Generierung von Querschnittsbildern verwandt. Die MRT benutzt zur Bilderzeugung einen starken Magneten und elektromagnetische Wellen. Es liegt das Prinzip der sog. Kernspin- oder Magnetresonanz zugrunde. Häufig im Körper vorkommende chemische Elemente (vor allem der im Wasser vorhandene Wasserstoff) werden durch einen sehr starken Radiofrequenzimpuls angeregt und senden nach Abschalten des Magnetfeldes ein typisches Signal. Dieses Signal wird nach aufwendigen Rechenoperationen in ein Bild des untersuchten Organs umgewandelt. Die MRT wird zur Untersuchung von Gehirn und Rückenmark, Herz, Knochen und Gelenken, Weichteilgewebe, Blutgefäßen und der weiblichen Brust angewendet. Weichteile werden i.d.R. mittels des MRT besser dargestellt als mit dem CT. Es können hochauflösende Bilder in beliebiger Schnittrichtung durch den Körper angefertigt werden.
Das MRT ermöglicht aufgrund eines starken Gewebekontrastes eine deutliche Unterscheidung zwischen gesundem und krankem Gewebe - ohne allerdings Schlussfolgerungen über die Natur des Krankheitsprozesses zuzulassen. Die Vorbereitungen für die Untersuchung sind minimal. Gelegentlich wird auch beim MRT ein Kontrastmittel injiziert. Wegen des starken Magnetfeldes müssen alle entfernbaren Metallgegenstände entfernt werden bevor der Untersuchungsraum betreten wird. Patienten mit Herzschrittmachern oder Defibrillatoren dürfen den Untersuchungsraum nicht betreten und können nicht untersucht werden, da es zu einer Fehlfunktion kommen würde.
Die Untersuchungsdauer ist länger als in der Computertomographie und kann bis zu 1 Stunde betragen.
Unter Oesophagusmanometrie versteht man die physikalische Druckmessung mittels eines Manometers in der Speiseröhre. Ein Manometer ist ein Instrument zur visuellen Anzeige einer Druckdifferenz. Mit dieser Untersuchung können Funktionsstörungen in der Speiseröhre nachgewiesen werden. Solche Funktionsstörungen sind z.B. die Unmöglichkeit der Speiseröhrenmuskulatur die Speisebrocken durch koordinierte Kontraktionen in den Magen zu befördern.
Eine Oesophagusmanometrie wird z.B. zur Abklärung von Schluckstörungen oder unklaren Schmerzen im Thoraxbereich zur Diagnostik angewendet. Häufig wird diese Untersuchung auch vor Magenoperationen z.B. bei Säurereflux oder bei bariatrischen Operationen (sog. Magenbypassoperationen zur Gewichtsreduktion) durchgeführt.
Die Untersuchung läuft folgendermassen ab: Dem nüchternen Patienten wird über das eine Nasenloch, das zuvor mittels eines Gels unempfindlich gemacht worden ist, ein dünnes Schläuchlein über den Rachen in die Speiseröhre eingeführt und dort bis zum Uebergang in den Magen vorgeschoben. Mittels Druckrezeptoren, die auf diesem Schläuchlein angebracht sind, kann daraufhin die Muskelfunktion der Speiseröhre getestet werden. Hierfür muss der Patient jeweils kleine Schlücke mit Wasser durchführen. Die gesamte Untersuchung dauert i.d.R. etwa 30 Minuten.
Bei der 24-Stunden-pH Metrie wird während 24 Stunden mittels einer Sonde, die über das eine Nasenloch in das untere Drittel der Speiseröhre vorgeschoben wird, der pH in der Speiseröhre gemessen. Hiermit will man erfahren, ob das Zurückfliessen von Säure in die Speiseröhre, was meist als sehr unangenehm und schmerzhaft empfunden wird, ein normales Zeitausmass überschreitet. Ist dies der Fall, so spricht man von einem sog. gastrooesophagealen Reflux.
Bei der Rektaluntersuchung führt der Arzt seinen mittels Handschuh oder Gummifingerling geschützten Finger in den Mastdarm ein, um die dortigen Verhältnisse, aber auch die Beckenbodenmuskulatur und den Darmausgang (Schliessmuskel) zu beurteilen. Es handelt sich um eine einfache, schmerzlose und äusserst wichtige Untersuchung. Beim Mann kann dabei z.B. gleich auch die Prostata mitbeurteilt werden, es können aber auch z.B. Ausstülpungen des Mastdarms, die vor allem bei Frauen vorkommen und die Stuhlentleerung behindern können, festgestellt werden.
Diese Untersuchung mit einem starren Instrument erlaubt es, den Analkanal und den Mastdarm (Rektum), also die letzten 5 bis 10 cm des Dickdarms, genau einzusehen. Diese Untersuchung dauert i.d.R. 3 bis 5 Minuten und ist weitgehend schmerzlos. Eine Sedation ist nicht notwendig. Auch braucht der Darm hierfür nicht wie bei der Koloskopie abgeführt zu werden. Das Einführen eines abführenden Zäpfchens 2 Stunden vor der Untersuchung genügt.
Diese Untersuchung erlaubt in erster Linie die Beurteilung des Mastdarms bezüglich Vorhandensein einer Geschwulst oder einer Entzündung. Sie erlaubt ganz besonders auch die Beurteilung des Darmausganges bezüglich Vorhandensein von Hämorrhoiden und Fissuren (kleine schmerzhafte Geschwüre).
Die Rektoskopie ist eine weitgehend risikolose Untersuchung. Blutungskomplikationen können aber z.B. nach einer Hämorrhoiden-Behandlung mittels Gummiband-Ligaturen entstehen. Diese schwere Blutungen treten typischerweise 8 bis 12 Tage nach der Anlage der Ligaturen auf, sind aber äusserst selten.
Bei der Ultraschalluntersuchung des Bauches (Abdomensonographie) werden mittels Ultraschallwellen die von aussen nicht sichtbaren Organe des Bauches (Leber, Milz, Nieren, Blase, Darm, Bauchspeicheldrüse, grosse Blutgefässe, Gebärmutter und Eierstöcke bei der Frau und Prostata beim Mann) sichtbar gemacht. Dabei können bestimmte Krankheiten wie zum Beispiel Entzündungen, Tumoren, Abflussbehinderungen der Gallen- oder Harnwege, Gallen- und Nierensteine u.a.m. vollkommen schmerz- und strahlenfrei diagnostiziert werden.
Die Untersuchung dauert in der Regal 10 bis 15 Minuten. Damit der Untersucher optimale Verhältnisse hat, muss der Patient vor der Untersuchung während 6 Stunden nüchtern sein und mit voller Harnblase erscheinen. Wenn letztere leer ist, können die Unterbauchorgane nicht beurteilt werden.